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Unterricht auf Englisch funktioniert

Radikale Innovationen – erstaunliche Erfolge

Von HENNING WODE

Henning Wode

Henning Wode aus Elmshorn
ist emeritierter Professor für Linguistik
an der Christain Albrecht-Universität Kiel

Während der Planung und der Anfänge der ersten Leibniz Privatschule in Elmshorn gab es in ihrem Umfeld eine nicht unerhebliche Skepsis, dass Immersion, Unterricht auf Englisch, überhaupt funktionieren würde. Auch haben mich damals alte Elmshorner Freunde besorgt angerufen und geklagt, „was da eigentlich vor sich ginge und was denn dabei herauskommen solle“. Diese Skepsis scheint überwunden, wie die derzeit geradezu explodierende Nachfrage bezeugt. Heute kann, wer will, sich vor Ort selbst ein Bild machen. Der Unterricht in Elmshorn und Bad Bramstedt spricht für sich selbst.

Damit ist die Grundlage dafür geschaffen, dass das Immersionskonzept kritisch überprüft und weiterentwickelt werden kann. Die ersten Schritte sind bereits eingeleitet. Beispielsweise sind die  Leibniz-Schulen in Elmshorn und Bad Bramstedt die einzigen (Grund)Schulen in Deutschland, die frühe Immersion für alle Kinder eines Jahrgangs anbieten und es auf diese Weise von vornherein schaffen, Missgunst, Neid und dem Vorwurf der Elitebildung effektiv entgegenzuwirken. Ferner – und wiederum einmalig in Deutschland – ist, dass die Leibniz Privatschule in Elmshorn und Bad Bramstedt auch die 2. Fremdsprache, Spanisch, als Immersionsunterricht (nämlich als bilingualen Unterricht als einer Sonderform von Immersion) anbietet.

Wer solche radikalen Innovationen wagt, sollte sich verpflichtet fühlen, seiner Klientel auch  den Nachweis des tatsächlichen Erfolges zu liefern. Anfangs musste dies durch Verweis auf die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse aus anderen Ländern bzw. anderen Schulen geschehen. Auf diese Weise ließ sich beispielsweise begründen, dass die Fremdsprachen beträchtlich erfolgreicher als im herkömmlichen Fremdsprachenunterricht gelernt werden würden; dass die Entwicklung des Deutschen als Muttersprache nicht beeinträchtigt, sondern sogar gefördert werden würde; und dass die vom Lehrplan vorgegebenen Inhalte so gut oder besser als im herkömmlichen muttersprachlich geführten Unterricht gemeistert werden würden. Die bisherigen Erfahrungen aus der Praxis des Unterrichts an der LPS entsprechen voll diesen Erwartungen. Was nach wie vor fehlt, ist die gründliche wissenschaftliche Absicherung durch entsprechende Untersuchungen an diesen Schulen.

Allerdings hat es – wenn auch unbeabsichtigt – bereits die ersten Hinweise gegeben, dass sich für die Kinder, die auf Englisch unterrichtet werden, keine Defizite zu befürchten sind, und zwar durch die 2011 für die Fächer Deutsch und Mathematik durchgeführten VERA-Tests.  Sie  bestätigen, dass diese-Kinder in ihrem Leseverständnis und in Mathematik tatsächlich nicht nur keine Defizite im Vergleich zu ausschließlich auf Deutsch unterrichteten Kindern aufweisen, sondern erstere liegen sogar in nicht unerheblichem Ausmaß über dem landesweiten Durchschnitt. Das ist umso bemerkenswerter, als  die VERA-Tests Immersion gar nicht im Blick hatten, geschweige denn darauf  ausgerichtet waren.

Derartige Ergebnisse sind die unabdingbare Voraussetzung für einen weiteren besonders wichtigen Schritt, nämlich eine zeitgemäße und solide Lehrerausbildung für diese Art des Unterrichts in der Grundschule zu entwickeln. Solange die Hochschulen und sonstigen Lehrerausbildungsinstitutionen sich dieser Aufgabe gar nicht oder nur in unzureichendem Maße stellen, bleibt den Schulen, die nach der Immersionsmethode arbeiten wollen, nichts anderes, als diese Ausbildung selbst zu übernehmen.

Es versteht sich, dass die Kinder, die Eltern und die interessierte Öffentlichkeit in gebotener Ausführlichkeit (u. a. durch die Leibniz-Blätter und Elternabende) auf dem Laufenden gehalten werden, nicht zuletzt um deutlich zu machen, in welcher Weise die Weiterentwicklung des Leibniz-Konzepts zum Wohle der Kinder erfolgen sollte und wie sehr der Erfolg auch von der Bereitschaft der Eltern zur Kooperation abhängt.

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