P
Pädagogik vor Technik: „The pen is mightier than the keyboard“ heißt eine bekannte Studie von Mueller und Oppenheimer, in der nachgewiesen wird, dass sowohl im Hinblick auf einfache Reproduktionsleistungen als auch im Hinblick auf komplexe Transferleistungen Studenten, die mit Papier und Bleistift ihre Aufzeichnungen anfertigen, besser abschneiden als andere, die den Laptop benutzen. Ein Grund dafür ist in der stärkeren Durchdringung und selektiveren Aufnahme des Gehörten beim Mitschreiben per Hand zu sehen. In gleicher Weise gibt es eine Reihe von Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass selbst Powerpoint-Präsentationen zu geringen, teilweise auch negativen Effekten auf Seiten der Zuhörer führen, weil diese häufiger lieber den (nicht selten überfrachteten) Folien folgen als dem Redner. Damit tritt an die Stelle des Gesprochenen das Gesehene und insofern an die Stelle des Redners die Technik. Kronzeuge hierfür ist Steve Jobs: „Menschen, die wissen, worüber sie reden, brauchen keine Powerpoint.“ Damit soll nicht eine Digitalisierung generell verurteilt werden. Die entscheidende Frage fürs Lernen ist nicht die Frage nach dem Wie, sondern die Frage nach dem Warum und Wozu – die aber in Zeiten einer Digitalisierung nur noch selten gestellt wird. Anders ausgedrückt: Welche Ziele verfolgt das Lernen? Es braucht also Pädagogen, die darüber entscheiden, wann es sich lohnt, digital zu lernen, und wann es besser ist, nicht-digital zu lernen. Kurzum heißt es also in der Schule immer noch: Pädagogik vor Technik!
Panini-Tauschtag: Alle – zwei – Jahre wieder gab es anlässlich einer Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaft an den Leibniz Privatschulen in Elmshorn und Kaltenkirchen. Die Leibniz Privatschule hat eine Elmshorner Tradition aufgenommen, die 2004 im Ristorante Al Canale begann. Start jeweils vier Wochen vor dem Großereignis; nach fünf Wochen müsste eigentlich jeder Sammler sein Album voll haben. Der Panini-Tauschtag war übrigens offen für jeden Sammler, nicht nur für Leibniz-Schüler oder ihre Angehörigen. – Aktualisierung: Alles hat seine Zeit, aus dem Panini-Tauschtag wurde vor der Fußball-EM 2024 Topps-Tauschtag. Resonanz: gering.
Pausen: Die erste große Pause (Frühstückspause mit Brötchen- und Müsli-Verkauf) beginnt nach der ersten Doppelstunde; die Schüler sind dafür verantwortlich, rechtzeitig zur dritten Stunde in ihrer Klasse zu sein. Die zweite Pause beginnt am Ende der vierten Unterrichtsstunde und endet für die Sekundarstufenschüler nach zehn Minuten, für die Oberstufenschüler nach 45 Minuten. Es ist nicht gestattet, das Schulgelände in den Pausen zu verlassen. In den Pausen gehen alle Schüler nach draußen – Ausnahmen werden in Absprache mit der Schulleitung geregelt. Die Oberstufenschüler (ab Klasse 11) können sich im Gebäude aufhalten. Sportgeräte für die Pause können ausgeliehen werden.
Primarbereich: Zum Primarbereich an der Leibniz Privatschule gehören die vorschulische Erziehung im Kindergarten sowie die Grundschulklassen 1 bis 4.
Privatschulfinanzierung: Privatschulen sind Teil des öffentlichen Schulwesens; während Städte und Gemeinden Träger der Staatschulen sind, werden Privatschulen durch private Träger betrieben. In Schleswig-Holstein werden Privatschulen (nach einer Wartezeit von zwei Jahren, früher drei) formal zu 83 Prozent vom Land finanziert. Der Verband deutscher Privatschulen hat ausgerechnet, dass es sich faktisch um eine Zwei-Drittel-Finanzierung handelt; das restliche Drittel kommt zustande durch die Schulgelder der Eltern und durch gescheite Wirtschaftsplanung der Schulträger. – In Schweden werden Privatschulen ebenso wie Staatsschulen zu 100 Prozent vom Staat finanziert und können deswegen kostenlos sein.
Portfolio: Mit Portfolio sind im Kindergarten/Vorschule sogenannte Ich-Bücher gemeint. Es umfasst die Zeit vom Eintritt in den Kindergarten bis zur Einschulung. Das Kind bekommt das Portfolio beim Austritt aus dem Kindergarten ausgehändigt.
Praktikum: Es gibt einmal das klassische Praktikum für alle Neuntklässler, für die Gemeinschaftsschüler (Gems) bereits in der achten Klasse vor den Osterferien. Die Oberstufenschüler nehmen zudem an einem Wirtschaftspraktikum im ersten Jahr der Qualifizierungsphase teil (Jahrgang 11).
Probetage: Für Quereinsteiger bietet die Leibniz Privatschule im jeweiligen Jahrgang Probetage an, in der Regel drei Tage. Sie dienen dazu, dass sich Schule und Schüler besser kennenlernen. Probetage können nach der Registrierung und einem Vorstellungsgespräch vereinbart werden, wenn im jeweiligen Jahrgang noch Plätze frei sind.
Profiloberstufe: Die Profiloberstufe beginnt an der Leibniz Privatschule mit dem elften Gymnasialjahrgang. Ein Profil hat eine gemeinsame thematische Ausrichtung mit einer festgelegten Fächerkombination, bei der die Fächer verbindend unterrichtet werden. In der Regel stehen zur Wahl: das naturwissenschaftliche Profil mit Bio, Chemie und Physik, das gesellschaftswissenschaftliches Profil mit Erdkunde, Geschichte oder Wipo sowie das sprachliche Profil mit Englisch, Spanisch, Französisch oder Latein und das Sportprofil. Nach dem ersten Halbjahr darf das Profil und das profilgebende Fach nicht mehr verändert werden. Die Kurse sind entsprechend der Prüfungsordnung für die Oberstufe in Schleswig-Holstein eingeteilt in Kurse auf grundlegendem und Kurse auf erweitertem Niveau (hier werden die Abiturklausuren geschrieben).
Programm: Gehört zum Tafelanschrieb und gliedert das Unterrichtsthema in zwei bis vier Punkten (Kindergarten und Grundschule: program).
Projektarbeit (Kiga): Im Jahr werden ca. 5 Englisch-Deutsch-Projekte durchgeführt (Zeitraum ca. fünf bis sieben Tage). Die Projekte werden von den Mitarbeitern der Kindergärten in den Ferien ausgearbeitet. Themen kommen aus der Natur und der Wissenschaft. Die Kinder erstellen zu jedem Projekt ein Mindmap, eine Gedanken-Landkarte, die sie zum Abschluss mit nach Hause bekommen. Die Projekte beinhalten viel Bildmaterial und wissenschaftliche Versuche, um den Kindern das Wissen über möglichst viele Sinneskanäle näher zu bringen. Zum Teil wird das Projekt mit einem Ausflug zum Thema beendet.
Projektarbeit: Ein Projekt ist eine Lernform, bei der eine bestimmte Aufgabenstellung innerhalb einer vorgegebenen Zeit bearbeitet wird. Der Lösungsweg bzw. die einzelnen Teilschritte müssen selbständig geplant und durchgeführt werden. Bei vielen Projekten wird die Arbeit auf verschiedene Projektgruppen verteilt. Schließlich wird die Projektarbeit dokumentiert und danach mit geeigneten Medien präsentiert. Zum Schluss versucht man noch, aus eigenen Fehlern zu lernen und überlegt, was man das nächste Mal besser machen könnte (Evaluation). Das MSA-Projekt (früher Realschulprojekt) geht als Teilnote in die Abschlussprüfung für Schüler ein, die den Mittleren Schulabschluss (MSA) anstreben. Das Nonplusultra der Projektarbeit ist der Projekttag bzw. die Projektwoche „Besserer Unterricht“ nach den Vorgaben des Hirnforschers Professor Gerhard Roth aus Bremen.
Projekttag Besserer Unterricht: Mit dem Schuljahr 2013/14 startete das sogenannte Roth-Projekt an beiden Leibniz Privatschulen. Jeweils am Mittwoch steht der Unterricht im Zeichen eines speziellen Themas. In Elmshorn starteten die sechsten Klassen mit dem Thema Mittelalter, in Kaltenkirchen mit dem Thema „Das Huhn“. Am Projekttag Besserer Unterricht, so die offizielle Bezeichnung durch Professor Roth in Abstimmung mit der Leibniz Privatschule, lernten die Schüler, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und Fächern zu bearbeiten. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Unterrichtsreihe, die nach dem Rothschen Prinzip des fächerübergreifenden Unterrichts durchgeführt werden: ein Thema, dem sich die beteiligten Fächer mit ihren Aspekten nähern. Die Einheiten sind inzwischen zum Teil verschriftlicht in der Unterrichtsreihe „Leibniz macht Schule“.
Prüfungsvorbereitung: Neben dem gewohnten Unterricht von sieben Unterrichtsstunden pro Tag bietet die Leibniz Privatschule am Nachmittag allen, die es mitmachen wollen, spezielle Trainingszeiten an, in denen intensiv der gelernte Unterrichtsstoff wiederholt, geübt – ja trainiert wird. Hausaufgaben sind Schulaufgaben, deshalb heißt bei uns an der Schule dieses Angebot „Trainingszeiten“, jeden Tag zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Zusätzliche Möglichkeiten sich für die Prüfungen fit zu machen, gibt es in den Herbst- und Osterferien. Und wer an der einen oder anderen Stelle in einem der Prüfungsfächer etwas nicht verstanden hat, kann die Lehrkräfte um Rat fragen, denn deren Arbeitsplatz ist von montags bis freitags zwischen 8 und 17 Uhr an der Schule. Bei aller Fürsorge heißt es von der Schulleitung: „Wir machen den Schülern an der Leibniz Privatschule die Türe auf – wir tragen sie allerdings nicht hindurch.“
Publikationen: Die Leibniz Privatschule gibt verschiedene Publikationen heraus: die vierteljährlich erscheinenden Leibniz-Blätter mit einem Umfang von 80 bis 120 Seiten, die in der Unterrichtszeit wöchentlich erscheinende Leibniz-Post, die in der Schule ausgelegt wird und als pdf ca. 2000mal an Eltern der Leibniz-Schüler versandt wird sowie die Zeitschrift „Leibniz macht Schule“ (erscheint in unregelmäßigen Abständen).
MSA-Projekt: Mit dem MSA-Projekt können Schüler der Sekundarstufe bereits in der neunten Klasse im Hinblick auf den Mittleren Schulabschluss (MSA) eine mündliche Prüfung ersetzen. Drei bis vier Schüler tun sich zusammen und wählen ein konkretes Thema für die Bearbeitung aus. In mehreren Meetings bereiten Sie den Vortrag, den Text (je Schüler ca. 4-5 Seiten) und das Produkt vor. Zum Jahreswechsel wird der Textbeitrag eingereicht, zum Frühjahr wird das Produkt präsentiert und vor einem Prüfungsausschuss erläutert. Die so erreichte Note ersetzt dann eine von drei mündlichen Prüfungen im Wahlbereich. In der Leibniz Privatschule werden die MSA-Projekte mit den Schülern in einer gesonderten Ausgabe der Leibniz-Blätter vorgestellt.