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Gewalt, Missbrauch, Rassismus: Warum wir dabei sind, unsere Kinder zu verlieren

Nicht die Dauer der digitalen Medien-Nutzung ist das Problem, sondern die Inhalte, die Kinder konsumieren. Schon Grundschüler sind Bildern von Gewalt, Pornographie und Rassismus ausgesetzt. Silke Müller, eine Schulleiterin schlägt Alarm! Sie ist beim Leibniz-Abend in Elmshorn zu Gast: Montag, 6. November, 19 Uhr (Eintritt: 9 Euro).

 „Wissen Sie, was Ihr Kind auf seinem Smartphone sieht?“ –  Diese Frage stellt Silke Müller ahnungslosen Eltern auf Infoveranstaltungen ihrer Schule. Die Fotos, Sticker und Videos, die sie dann zeigt, sind so verstörend, dass kaum jemand hinsehen kann. Die meisten Eltern gehen davon aus, Medien-Erziehung bedeutet, die Bildschirmzeit zu begrenzen, aber sie  haben keine Ahnung, dass schon Kinder Bilder bestialischer Tierquälereien, Kriegs-Verbrechen und sexueller Gewalt sehen. Verschickt im Klassenchat.

Mit dramatischen Auswirkungen auf ihre Psyche: Eine 13-Jährige sieht sich auf der Videoplattform TikTok Schminktipps an. Auf einmal ist sie mit Kinderpornografie und Gewalt konfrontiert. Solche Erlebnisse sind für Kinder ab der 5. Klasse erschreckend normal. Ella aus Hatten: „Ich habe mir bei TikTok Schminktipps angesehen und dann in der Kommentarliste ein Video angeklickt, das gerade vor wenigen Sekunden eingestellt worden war.“  Zu sehen gab es dort allerdings keine neuen Trends bei Lippenstift oder Wimperntusche. Sondern ein Mädchen, das an einem rund einjährigen Jungen sexuelle Handlungen vornimmt

Ellas Schulkameradin hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Ich war bei einer Freundin zu Besuch. Da wurde ihr ein Video geschickt, in dem einem Mann von zwei anderen die Kehle durchgeschnitten wurde.“ Wir verzichten hier auf weitere Schilderungen.

Pädagogin und Buchautorin Silke Müller möchte Kinder und Jugendliche so lange wie möglich vom Zugang zu sozialen Netzwerken fernhalten. „Bitte kein Smartphone, bevor die Kinder 16 Jahre alt sind“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Vor kurzem hatte Müller ihr Sachbuch „Wir verlieren unsere Kinder: Gewalt, Missbrauch, Rassismus – Der verstörende Alltag im Klassen-Chat“ veröffentlicht.

Sie begründet ihre Forderung damit, dass sich für Kinder und Jugendliche, die ihre Smartphones ohne Beschränkungen nutzen können, „das Haifischbecken in voller Gänze“ öffne. Das Schlimmste sei, dass die meisten Menschen „nicht den Hauch einer Ahnung davon haben, welchen Bildern, Videos und Gefahren unsere Kinder im Netz ausgesetzt sind“, ergänzte die Leiterin der Waldschule Hatten im Landkreis Oldenburg.

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